Über Kunstblut




Die Theatergruppe Kunstblut wurde im Herbst 2002 gegründet. Ein paar junge Leute trafen sich um etwas Neues, Aufregendes auszuprobieren: Theater! Aber wo und vor allem was? Es wurde diskutiert und schon bald ein Stück gefunden, „Der Goggolori“, eine bairische Mär von Michael Ende.

Auch der Aufführungsort stand schnell fest: die Kallmünzer Burgruine sollte als idyllisches Refugium für den Waldschrat Goggolori dienen, sollte das Schlachtfeld zwischen der heimischen Bevölkerung und den einfallenden Schweden im 17. Jahrhundert symbolisieren. Mit wenig Erfahrung, aber umso mehr Enthusiasmus wurde ans Werk gegangen. Der Erfolg war schließlich überwältigend. Die Kallmünzer Bevölkerung war begeistert auf der wildromantischen Burgruine ein wildromantisches Theaterstück bei lauen Temperaturen genießen zu können. Danach folgte ein Jahr Pause und beinahe wäre „Kunstblut“ ein einmaliges Kunstprojekt gewesen.

2004 nahm die Gruppe ihren Mut aber wieder zusammen und wagte sich an William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. Die Gruppe, die bis dato aus ca. fünfzehn Schauspielern und freiwilligen Helfern bestand, wuchs nun auf eine Mitgliederzahl von über dreißig Personen. Ein schwieriges Unterfangen so viele Leute zu koordinieren. Aber der Aufwand wurde belohnt. Die Aufführungen waren von Regen, Sturm und eisigen Temperaturen überschattet, doch das Publikum zollte den Schauspielern Tribut, indem es eisern bis zum Ende ausharrte. Nach diesem Mammutprojekt verabschiedeten sich viele der Schauspieler aus diversen Gründen von der Truppe und es blieb ein harter Kern zurück. Dieser blieb dann auch in den nächsten Jahren zusammen.

2005 folgte das Stück „Freiheit in Krähwinkel“ von Nestroy, welches viermal aufgeführt werden sollte, aber aufgrund der Witterungsverhältnisse nur eineinhalb Mal gespielt wurde.

Der Frust war natürlich groß, aber nichtsdestotrotz raufte sich die Gruppe wieder zusammen und inszenierte im Jahr 2006 Peter Turrinis „Der tollste Tag“. Auch in diesem Jahr fiel eine Aufführung dem Regen zum Opfer.

Nach all den dramatisch anspruchsvollen Stücken, entschied sich die Gruppe 2007 dafür eine leichte Sommerkomödie auf die Bühne zu bringen. „Der Butler und die Elfe“ wurde ein Erfolg und wie jedes Jahr kämpfte die Theatergruppe mit dem schlechten Wetter.

Nach so vielen Jahren auf der Kallmünzer Burg, dem damit verbundenen Aufwand und so vielen Wetterkapriolen wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der Theatergruppe Kunstblut aufgeschlagen. Mit dem Stück „Die Mausefalle“ von Agatha Chrisite zog die Gruppe 2008 in den Historischen Rathaussaal in Burglengenfeld um. Keine Wetterprobleme mehr, aber dafür kamen auf die Theatergruppe ganz andere Herausforderungen zu. Das erste „Indoor-Theaterstück, die erste Bühne die gebaut werden musste, und vieles mehr.

2009 kam das wohl existenziellste Stück der Gruppe auf die Bühne: „Die fremde Stadt“ von John B. Priestley. Ohne Bühnenkulisse und nur mit OP-Kitteln bekleidet, stellten sich die Darsteller der schauspielerischen Herausforderung mit großem Enthusiasmus. Wenn auch allle anderen Stücke besser besucht waren, so wirkte doch "Die fremde Stadt" beim Ensemble sowie beim Publikum am längsten nach.

Nach diesem „Independent-Stück" konnte sich das Publikum im folgenden Jahr nun auf einen Klassiker freuen:
2010 „Arsen und Spitzenhäubchen" von Joseph Kesselring.




Die Autoren die bis jetzt gespielt wurden: